Porsche und Mountainbikes – wenn aus vier Rädern zwei werden. Was sich im ersten Moment womöglich komisch anhört, hat einen (sportlichen) Hintergrund. Im Juni hatten wir die Chance, gemeinsam mit der Porsche Holding und dem dazugehörigen Betriebsrat das Betriebssport-Angebot für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen um ein MTB-Fahrtechniktraining in Salzburg zu erweitern.
Während viele Sportarten aus dem Breitensport bereits vertreten waren und von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Porsche Holding GmbH dankend angenommen wurden, gab es noch kein entsprechendes Angebot für den Bereich Mountainbike. Irgendwie verständlich, denn bis vor Corona galt es irgendwie als Nischensport oder als ungeliebter Bruder des Wanderns. Doch spätestens durch eine Umfrage des Alpenvereins aus 2020 kam ans Licht, dass Mountainbiken ein wenig größer ist, als zunächst angenommen. So gaben fast 70 % der Teilnehmenden an, dass sie mehrmals im Monat aufs Mountainbike steigen würden.
Grund genug für uns, um bei Porsche anzuklopfen, ob sie Interesse daran hätten, gemeinsam ein Angebot zu formen, was den Bedürfnissen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entsprechen könnte. Die Resonanz war beeindruckend, denn nach einer kurzen Umfrage stellte sich heraus, dass es auch im Hause Porsche reichlich Enthusiasmus für zwei Räder gibt.
Anschließend konnten wir ein Paket schnüren, welches 4 aufeinander aufbauende Termine enthielt und aus Mountainbiketouren und Fahrtechniktraining bestand. Das Einzige, was auf die Teilnehmenden zukam, war eine Mail an uns zu schicken, um sich anzumelden.
MTB-Fahrtechniktraining mit Porsche im Salzburger Baron Schwarzpark
Nur wenige Wochen später war es soweit. Das erste MTB-Training für die Teilnehmenden der Porsche Holding fand bei strahlendem Sonnenschein im Salzburger Baron Schwarzpark statt. Zentral und quasi in Rufweite zur Zentrale gelegen, war es für viele die perfekte Möglichkeit, den Bürostuhl gegen den Fahrradsattel zu tauschen.
Obwohl alle bei Porsche arbeiten, kannten sich die Wenigsten. Im Flur begegnet, sei man sich bestimmt hier und da entgegnete eine Teilnehmerin. An diesem Tag gab es allerdings einen anderen Anlass, sich zu treffen, als der gemeinsame Job: Es war die gemeinsame Leidenschaft fürs Biken.
Obwohl die Niveaus durchaus unterschiedlich waren, konnten sich alle mit der Idee anfreunden, dass wir bei 0 beginnen. So hatten wir ein Fahrtechniktraining, was unserem Level 1 entspricht. Die Programmpunkte enthielt folgendes:
- Bike-Check: Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Checkliste. Schritt für Schritt sind wir alle sicherheitsrelevanten Fahrradteile durchgegangen. Immer wieder konnten wir dabei auf Rückfragen wie den optimalen Luftdruck oder die Ergonomie des Cockpits eingehen
- Trailverhalten: Grundposition, Trailverhalten oder doch Aktivposition? Die Ausgangslage des Mountainbikens hat viele Namen und ist dennoch unausweichlich, wenn es darum geht, sicher im Gelände unterwegs zu sein und Folgetechniken zu erlernen.
- Bremstechnik: Wer schnell von A nach B will, muss es auch genauso schnell schaffen, sofort zum Stehen zu kommen, wenn es die Situation erfordert.
- Auf- und Absteigen im Gelände: Je anspruchsvoller das Gelände, desto kniffliger können Situationen sein, die das Absteigen verlangen. Was auf Forstwegen noch ohne Probleme geht, kann im steilen Gelände schon schwieriger sein.
- Fahrtechnik bergauf: runter Tritt, richtiger Körperhaltung und Positionierung am Mountainbike sind entscheidend, um effektiv auch steile Hänge zu meistern.
Erschöpft aber glücklich konnten wir alle nach der ersten Fahrtechnik-Einheit in den wohlverdienten Feierabend entlassen. Während im Anschluss noch ein wenig gefachsimpelt wurde, entgegneten viele, dass sie sich bereits auf die zweite Einheit freuen würden.
Auch zur zweiten Einheit versammelten wir uns im Baron Schwarzpark, wo die erlernte Fahrtechnik noch einmal wiederholt, gefestigt und erweitert wurde. Dabei konnten wir allen Teilnehmenden noch folgende Eckpunkte vermitteln:
- Kurventechnik: Geradeaus fahren können alle. Doch erst, wenn die Kurventechnik sitzt, wird der Singletrail zur Spielwiese für groß und klein.
- Lenktechnik: Das Umfahren von Wurzeln und Steinen erfordert auf einem Singletrail einiges an Geschick und muss zuvor geübt werden.
- Überwinden von Hindernissen: Es gibt genügend Situationen, in den das Überfahren oder Überspringen von Wurzeln oder Steinen sinnvoller ist, als der Versuch, das Hindernis zu umfahren.
- Anliegertechnik: Auch das Fahren von angelegten Kurven muss gelernt sein. Spätestens beim ersten Bikepark-Besuch wird diese Technik benötigt.
Mit der entsprechenden Fahrtechnik gerüstet, waren alle ganz heiß darauf, ihr Können auf einem der umliegenden Singletrails auf die Probe zu stellen.
Geübt wird auf den Trails: MTB-Touren im Salzburger Umland
Für die kommende Mountainbike-Tour wählten wir einen Berg in Rufnähe zur Mozartstadt. Schnell zu erreichen, bieten die Ausläufer der Chiemgauer Alpen die ideale Grundlage, um Touren für alle Niveaus zu finden. Mit einer Tour von rund 300 Höhenmetern konnten wir eine Strecke finden, die allen Teilnehmenden die Schweißperlen vom Helm tropfen ließen – schließlich ist Mountainbiken Sport 😀
Vor den Teilnehmenden lag nun der erste Singletrail. Auf Wurzelpassagen, über Steilstufen und entlang natürlicher Anlieger schlängelte sich dieser durch den lichten Wald. Immer wieder blitzte die Sonne durchs Blätterdach und sorgte für heitere Stimmung. Die Trails boten genug Möglichkeiten, um allen die zuvor erlernte Fahrtechnik im Gelände wieder ins Gedächtnis zu rufen. Am Ende des Tages fanden sich alle wohlbehalten am Parkplatz ein. Der Armpump und die Bremsfinger waren mit Blick auf die noch folgende Tour allerdings schnell verflogen.
Das Resümee nach 4 Einheiten:
Vorab ein großes Dankeschön an den Betriebsrat der Porsche Holding, dass sie uns das Vertrauen entgegengebracht haben. Und natürlich Danke und ein großes Lob an alle Teilnehmenden. Auf der einen Seite ist es für uns schön zu sehen, welche Fortschritte während eines Kurses gemacht werden. Doch noch viel schöner ist es für uns, wenn auf der anderen Seite die Teilnehmenden selber merken, wie sie sich verbessert haben und dadurch Trails meistern, von denen sie vorher nie gedacht hätten, dass sie hier herunterfahren würden.
Vielen Dank von unserer Seite und bis zum nächsten Mal.